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Lauenbruch
   

 

Zwischen Schloß,- Hafenbezirk und dem Moorburger Deich bestand seit Jahrhunderten das Bauern- und

Fischerdorf Lauenbruch. Es war ein reiches Dorf. Eine alte Chronik belegt, daß Lauenbruch neben Tostedt

an der Spitze der Steuerzahler im Amt Harburg stand.


Milchwirtschaft und Viehzucht auf den saftigen Weiden der Süderelbmarsch waren das Gold der Bauern. Zum

Absatz der Produkte richteten die Schiffer den täglichen Milch-Ewer-Dienst ein. In vielstündigen Reisen durch

Süderelbe und Köhlbrand, segelten sie Milch, Butter und Käse zu den Hanseaten. Im Winter, wenn Elbe und

Köhlbrand zugefroren waren, übernahmen Kutschen und Schlittengespanne diesen Frischedienst.


Im östlichen Teil Lauenbruchs waren Schiffer und Fischer zu Hause. Sie hatten hier ihren kleinen

Fischereihafen. Auch Fische waren deshalb für Lauenbruch immer Gold wert. In schlechten Zeiten waren sie

ein gutes Tauschobjekt. Dieser kleine Fischereihafen wurde in der Nacht vom 29. zum 30. September 1879

sehr unsanft aus seiner beschaulichen Ruhe gerissen. Frühmorgens um halb drei Uhr explodierte mit starker

Druckwirkung ein Elbschiff, welches mehrere 100 Zentner Pulver aus einer Fabrik in Walsrode geladen hatte.

Obwohl das Schiff auf der anderen Seite der Elbe, am Reiherstieg gelegen hat, gab es schwere Schäden in

Lauenbruch, insbesondere im sogenannten Fischerdorf.  Auch ein Toter und zahlreiche Verletzte waren zu

beklagen. Die Druckwelle der Explosion war so stark, daß auch in Harburg derartig viele Fensterscheiben

eingedrückt wurden, daß Glaser zur Beseitigung der Schäden von auswärts abgefordert werden mußten.


Für die Harburger Bürger war die Explosion ein Beispiel, der ihren Protest gegen die ständigen

Transporte von Pulver und Dynamit durch die Stadt, mit Nachdruck zu wiederholen. Diesmal

mit Erfolg. Die preußische Regierung ordnete an, daß derartige Transporte künftig über Francop

zu leiten seien. Die Beladungsstelle in Wilhelmsburg wurde aufgelöst.


Die Häuser Lauenbruchs, 1903 gab es circa 60 Wohnhäuser, 23 Hofstellen und drei Gasthäuser, lagen 

nebeneinandergereiht im Schutze eines etwa zwei Kilometer langen Elbdeiches, der bis nach Moorburg reichte.

Deichbau und Deicherhaltung waren lebensnotwendige Gebote nicht nur der Lauenbrucher, sondern aller

Elbanlieger. In diesem Zusammenhang beschreibt der Harburger Chronist Ludewig in seiner Harburger Chronik

(Band 1 Seite 63 ff) einen ernsthaften Streit der Lauenbrucher mit den Moorburgern.

 

Auf der gegenüberliegenden Elbinsel "Hohe Schaar", die den Lauernbruchern gehörte und als Viehweide diente,

gab es reichlich fettige Backerde, die zum Deichbau und Deicherhalt unerläßlich war. Dieser Meinung waren auch 

die Moorburger, ...

 

Die Nähe zu Harburg und ganz besonders zum Schloß, wurde zeitweise auch dem Elbdorf Lauenbruch

zum Verhängnis. Französische Truppen plünderten und zündelten auch hier, wie in vielen anderen

Randgemeinden Harburgs.

 

Die Eisenbahn brachte für Harburg unvorhersehbare Veränderungen. ...

 

Innerhalb von 20 Jahren hatte sich die Einwohnerzahl vervierfacht. ...

 

Bis 1888 reichte die Stadt Harburg überhaupt nicht an die Elbe heran. ...

 

800 Einwohner, der Gesangverein "Harmonie", ein Tanzsalon, zwei Läden, zwei Fischerhäuser und ein kleiner

Fischereihafen, das war einmal Lauenbruch. Lediglich am Ostende des ehemaligen Dorfes blieben einige Häuser

erhalten. Darunter auch die Gaststätte von Alwine Meyer in Lauenbruch 30, die noch bis 1912 existierte. Diese

Grundstücke wurden für den Bau des Hafens nicht benötigt.

 

In Lauenbruch wohnte während seiner Harburger Theaterzeit auch der Schauspieler Gustav Knuth. ...

 

Bei den letzten Bombenangriffen 1944 wurden auch Lauenbruchs letzte Wohnhäuser stark in Mitleidenschaft

gezogen. Die letzten Reste verschwanden dann endgültig, als die Sturmflut in Februar 1962 das Land verwüstete.

 

(Text wird fortgesetzt, bei Interesse anfragen)


Im Moment steht nicht fest wie lange der Fremdtext mit dem Titel "Geboren in Lauenbruch" hochgeladen bleibt.