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König von Schweden,
Gaststätte und Hotel
   
 

Zu den renomiertesten Harburger Hotels gehörte, bis zu seiner Zerstörung im zweiten Weltkrieg 1942,

das Hotel "König von Schweden, im Volksmund "Schwedenkönig" genannt. Das 1726 als kleine

Gastwirtschaft und Kornspeicher erbaute Haus wurde nach seinem Umbau zum vornehmen Hotel, eine

der Verkehrsdrehscheiben Harburgs. Seinen für Harburg der damaligen Zeit untypischen Namen

erhielt das Hotel, weil im Jahre 1813, während der Befreiungskriege, der schwedische Kronprinz

Bernadotte, der bald darauf König von Schweden wurde, in diesem Haus am Kanalplatz residiert hat.


Alle Reisenden kamen mit dem Schiff hier an und stiegen zur Weiterreise in Postkutschen um. Auch

der bekannte Dichter Josef von Eichendorff war Gast im "König von Schweden", bevor er mit einem

Ewer nach Hamburg weiterreiste. Zusammen mit dem "Weißen Schwan" und dem Hotel "Stadt

Lüneburg" war es das Hauptabsteigequartier der fremden Gäste im 19. Jahrhundert in Harburg.


Es kam nicht selten vor, daß das Haus von mehr als 50 Kaufleuten und Reisenden bevölkert wurde,

die auf ihre Weiterreise nach Hamburg, oder Richtung Bremen und Hannover warteten. Außer

Kaufleuten gehörten auch Generäle, Kronprinzen und Herzöge, sowie Künstler und Dichter zu den

Gästen des Hauses. Neben Eichendorff sind hier noch Friedrich Hebbel und Joachim Ringelnatz

("Kuddel Datteldu"), der Herzog von Braunschweig und der Kronprinz von Hannover, beispielhaft zu

erwähnen.


Das seit 1726 bestehende Haus wurde 1847, nach einem Brand, neu aufgebaut. Nach dem Anschluß

an die Eisenbahn wurde es dann nach 1847 etwas ruhiger um dieses Haus, daß 1853 in den Besitz F.

A. Heuer, den Schwiegersohn der bisherigen Wirtin, übergegangen war. Etwa 1857 erwarb Kapitän

De Wall, ein Onkel  des in Harburg bekannten Kapitäns Carl Kircheiss, den "Schwedenkönig". Er blieb

im Besitz der Familie De Wall bis zu seiner Zerstörung im Jahre 1942.


Bis zum zweiten Weltkrieg, wenn jetzt nicht mehr im Zentrum der Stadt liegend, ist es ein renomiertes

Hotel und eine internationale Gaststätte geblieben, wo Menschen aus aller Herren Länder verkehrten.

Um die Jahrhundertwende war es, weit über die Grenzen Harburgs hinaus, als Bundeshotel für

Radfahrer bekannt. Bis die Bomben des zweiten Weltkrieges besiegelten 1942 das "Aus" auch für

dieses Haus.


Bemerkung: Die Tanks der Zapfsäulen liegen noch, gut erkennbar, unter dem Kopfsteinpflaster.